Angstkonstruktionenкнига
Аннотация: Die Werke des französischen Mentalitäts-und Religionshistorikers Jean Delumeau gehören zum kanonisierten Bestand der Kulturgeschichte.La peur en l'Occident (1978) und der Nachfolgeband Le péché et la peur: La culpabilisation en Occident (XIII e -XVIII e siècles) (1983) werden als pauschale Nachweise für ein verdüstertes Spätmittelalter sowie eine noch finsterere Frühe Neuzeit herangezogen.Mit seinen Thesen vom halb-paganen Mittelalter und einer erst frühneuzeitlichen Christianisierung durch Reformation, Gegenreformation und Konfessionalisierung gehörte Delumeau zur Avantgarde der französischen Annales-Schule, obwohl oder weil seine als provokant und polemisch kritisierten Behauptungen heftigen Widerspruch auslösten.Der vorliegende Beitrag hinterfragt die Genese von La peur en l'Occident, die Art der dort präsentierten Quellen und deren methodische Erschließung.Nach knappen biographischen Notizen zum Autor und seinen Netzwerken wird sich dem von Delumeau gelieferten Entstehungsnarrativ und seiner persönlichen Mission als bekennender Katholik zugewandt, um dann seine Arbeitsweise unter die Lupe zu nehmen.Ein letzter Abschnitt beschäftigt sich mit der Rezeption des Angst-Paradigmas.Auf der Grundlage der neuesten Forschung dürfen Delumeaus Deutungen nicht mehr zur Annahme verleiten, die spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gesellschaften seien von endzeitlich-existentieller Paranoia geschüttelt gewesen.Das Reden, die Diskurse, die Texte und Bilder über Angst, Schrecken und Bedrohungen liefern keine quantitativ validen empirischen Befunde über die dahinterliegenden Phänomene individueller oder kollektiver Ängste.Die "Angst im Abendland" hat es mithin nicht gegeben
Год издания: 2021
Издательство: De Gruyter
Источник: De Gruyter eBooks
Ключевые слова: Linguistic research and analysis, Linguistic Education and Pedagogy
Открытый доступ: hybrid