Аннотация:In den meisten europäischen Ländern ist seit längerem ein erheblicher Rückgang der Industriebeschäftigung vor allem zugunsten wissensintensiver Dienstleistungen zu beobachten. Diese Entwicklung entspricht den theoretischen Erwartungen, dass Spezialisierungsmuster zunehmend funktional und weniger sektoral orientiert sind. Vor diesem Hintergrund wird anhand einer Shift-Share-Analyse auf Basis der EU-Arbeitskräfteerhebung 2008 bis 2013 der Frage nachgegangen, ob sich die Beschäftigung in Ländern mit funktional spezialisierter Industrie günstiger entwickelt hat. Insgesamt hat vor allem die sinkende Bedeutung von Fertigungstätigkeiten zum Beschäftigungsrückgang beigetragen. Aufgrund des höheren Anteils strategisch wichtiger Funktionen (MINT-Berufe, hochwertige Managementfunktionen) wog dieser Effekt insbesondere in der wissensintensiven Industrie weniger schwer beziehungsweise konnte teilweise kompensiert werden. In einigen südeuropäischen und neuen EU-Mitgliedsstaaten erwies sich hingegen deren Fertigungsspezialisierung als anfällig. Der deutschen Industrie kamen der allgemeine Beschäftigungstrend sowie das geringe Gewicht von Fertigungstätigkeiten zugute. Allerdings waren die Wachstumsimpulse hochwertiger Tätigkeiten eher gering und künftig dürfte sich der niedrige Besatz an IKT-affinen Tätigkeiten eher dämpfend auf die Industriebeschäftigung auswirken.